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Allgemeine Richtlinien zur Übersetzung

Wörterbücher

Unbedingt stets unser GNOME-Wörterbuch nutzen. Für Handbücher haben wir Hinweise für Handbücher.

Wir sind bemüht unsere Wörterbücher möglichst aktuell zu halten.

Bitte Deutsch

Englische Begriffe sind zu vermeiden, soweit es nicht den Sinn völlig verdreht. Dabei helfen unsere Wörterbücher.

Bekannte Ausnahmen für eingedeutschte Wörter sind z.B.

  • Internet
  • Server

Infinitivisch/im Passiv übersetzen

Übersetzungen werden grundsätzlich infinitivisch und im Passiv formuliert:

richtig

falsch

%s wird ausgeführt

Führe %s aus

Datei %s konnte nicht umbenannt werden

Kann Datei %s nicht umbenennen

Abbruch

Ich breche ab

Höflichkeitsform

Der Anwender wird in Dialogen und Texten grundsätzlich in der Höflichkeitsform angesprochen:

richtig

falsch

Möchten Sie die Datei wirklich löschen?

Möchtest Du die Datei wirklich löschen?

Ihre Angaben wurden gesichert. Wie möchten Sie fortfahren?

Deine Daten wurden gespeichert. Wie soll es weitergehen?

Ihr Postfach

Dein Postfach

Bindestriche

In der Regel wird nur bei zusammengesetzten Wörtern, die aus einem Teil englisch und aus dem anderen deutsch sind, ein Bindestrich verwendet:

  • Server-Adresse (server address)
  • Daten-CD
  • Kontaktliste (buddy list)

Eine Ausnahme sind sehr lange Wörter, die zur besseren Lesbarkeit durch einen Bindestrich getrennt werden können:

  • Nachrichten-Überwachungsdienst
  • Langzeitarchivierungs-Dateisystem

»Deppenleerzeichen«

Bei der Übersetzung ist vor allem darauf zu achten, dass Leerzeichen in Komposita vermieden werden. Hier ein paar Beispiele, die ich an meinen eigenen Übersetzungen beheben musste:

richtig

falsch

Passepartout-Handbuch

Passepartout Handbuch

Desktop-Publishing-Anwendung

Desktop-Publishing Anwendung

Korrekt ist jedoch nach Ansicht der aktiven Übersetzer folgendes:

richtig

falsch

Epiphany Webbrowser

Epiphany-Webbrowser

Da es sich hier um eine Klassifizierung wie in »VW Golf« und »Mozilla Firefox« und kein Kompositum handelt; daher ist keine Durchkoppelung nötig (Diskussion auf der Mailing-Liste).

An- und Abführungszeichen

Statt der englischen doppelten Anführungszeichen " ", wird eine Variante der deutschen Anführungszeichen verwendet:

  • zu Beginn des hervorzuhebenden Textes » (AltGr-X)

  • zum Schließen des hervorzuhebenden Textes « (AltGr-Y)

Beispiel: der englische Originaltext Folder name "New folder" wird übersetzt zu Ordnername »Neuer Ordner«

Auslassungspunkte

Vor Auslassungspunkten wird ein Leerzeichen gesetzt, sofern sie nicht für eine Auslassung eines Wortteils stehen. Weiterhin wird anstatt drei Punkten "..." das Unicode-Zeichen "…" (U+2026, HORIZONTAL ELLIPSIS = three dot leader) verwendet. Dieses Zeichen ist auf den meisten Tastaturen über (AltGr-Punkt) erreichbar. Beispiel: der englische Originaltext Save as... wird übersetzt zu Speichern unter …

Unicode-Zeichen eingeben

GNOME unterstützt die Eingabe von Unicode-Zeichen über die Kombination Strg+Umschalttaste+<unicode> bzw. in neueren Versionen Strg+U+<unicode> bzw. Strg+Umschalttaste+U+<unicode>. Die Eingabe erfolgt in hexadezimaler Form (also z.B. 2026).

Begriffe aus anderen Sprachen

Begriffe aus anderen Sprachen werden übersetzt, und nicht "eingedeutscht" übernommen.

Original

richtig

falsch

Edit

Bearbeiten

Editieren

Select

Auswählen

Selektieren

Please describe/approximate ...

Bitte beschreiben/schätzen Sie …

Bitte deskribieren/approximieren Sie …

Plural-ys in eingedeutschten englischen Wörtern

Wörter, welche ursprünglich der englischen Sprache entstammen und in ihrer Singularschreibweise unverändert ins Deutsche übernommen wurden, enden im Plural, falls sie im Singular auf y enden, immer auf ys und nicht auf ies.

Original

richtig

falsch

Party, Parties

Party, Partys

Party, Parties

Repository, Repositories

Repository, Repositorys

Repository, Repositories

Tastenkürzel und Menüs (Mnemonics)

Mnemonics sind die seltsamen Unterstriche, welche manchmal in den Originalmeldungen auftauchen. Sie aktivieren eine Tastenkombination der Form ALT + <Taste>. Menüs und Menüeinträge lassen sich oft über eine Tastenkombination ALT + <Taste> aufrufen. Zum Beispiel ALT+D ruft meist das Datei-Menü auf. Entsprechend wie in der Originalmeldung muss der entprechende Begriff in der Übersetzung mit einer Tastekombination gekoppelt werden.

Die Nominierung einer solchen Zusatztaste zu einem Kürzel nennt sich Mnemonic und wird in der Meldung durch einen Unterstrich an beliebiger Stelle dargestellt. z.B.

_Datei

( oder auch Da_tei )

für genanntes Beispiel. Es muss nicht zwangsläufig das exakte Mnemonic aus dem englischen Original übernommen werden. Es bietet sich an, nach Möglichkeit die Anfangsbuchstaben als Mnemonic zu verwenden. Es sollte vermieden werden in demselben Menü das gleiche Mnemonic mehrfach zu vergeben.

Unsere Standard-Mnemonics sind bei den Standardübersetzungen zu finden

Meldungen mit Sonderbedeutung

Es gibt besondere Meldungen für Sonderzwecke, die teilweise dem Benutzer gar nicht angezeigt werden.

translator-credits

In einigen Modulen taucht die Meldung »translator-credits« auf. Es ist eine spezielle Meldung, die alle Namen der Übersetzer enthält und z.B. im Info-Fenster von Anwendungen angezeigt wird. Jeder Übersetzer muss dabei in eine eigene Zeile geschrieben werden nach folgendem Muster:

Max Mustermann <Max.Mustermann@email.at>, 2011,2012.\n
Hans Wurst <Hans.Wurst@metzger.de>, 2012.

XML-Elemente

In einigen Meldungen erscheinen XML-Elemente in folgendem oder ähnlichem Schema:

<Element>Beliebiger Text</Element>

oder auch verschachtelt

<Element1><Element2>Text</Element2></Element1>

Der Name der Elemente wird einfach identisch in die Übersetzung übernommen. Nur der Text wird übersetzt.

strftime: Platzhalter für Zeit- und Datumsangaben

In einigen Meldungen tauchen Platzhalter für Zeit- und Datumsangaben auf. Beispiel:

%a, %e. %b, %l:%M %p

Die Bedeutung der Platzhalter ist z.B. hier erklärt: http://linux.die.net/man/3/strftime

Entsprechend muss ggfs. z.B. vom 12-Stunden-Format der Originalmeldungen auf 24-Stunden-Format umgeschlüsselt werden, oder von amerikanischer (%B %d,%Y ==> May 12, 2013) auf deutsche Angabe (%d.%B %Y ==> 12.Mai 2013).

Schnellaufruf: <Anwendung>.desktop.in.h

Originalmeldungen der Form Begriff1;Begriff2;Begriff3;

In der Aktivitäten-Ansicht besteht die Möglichkeit, gesuchte Anwendungen über Eingabe eines Suchbegriffs zu finden. Dazu ruft man die Aktivitäten-Übersicht mit der Windows-Taste oder Alt-F1 auf und tippt sofort den passenden Suchbegriff. Passende Anwendungen werden angezeigt. Anwendungen werden entsprechende Suchbegriffe zugeordnet. Das ist zum einen automatisch der Name der Anwendungen, aber es können noch weitere assoziative Begriffe festgelegt werden. Dies geschieht in Meldungen der Form

Begriff1;Begriff2;Begriff3;…

Sie werden festgelegt in Dateien mit dem Namen <Anwendung>.desktop.in.h (Beschreibung der Technik)

Die Übersetzung soll möglichst frei sein und entsprechend genau die Begriffe abdecken, die man intuitiv mit der Anwendung verbindet und zur Suche eintippen würde.

Beispiel für nautilus:

Ordner;Verwaltung;Laufwerk;Festplatte;Dateisystem;Dateien;

Übersetzung von Einstellungen (gconf schemas)

Einstellungen werden bei GNOME über gconf verwaltet. Für jede Einstellung kann ein Kommentar festgelegt werden. Die Kommentare für Einstellungen werden zur Übersetzung aus so genannten schemas-Dateien extrahiert. Die Übersetzung eines Kommentars sollte mit der Floskel "Legt fest, ob ..." bzw. "Legt fest, wie ..." eingeleitet werden.

Wenn in diesen Zeichenketten die Formulierung "Possible values are" oder etwas Ähnliches enthalten ist, dann dürfen die danach angegebenen Werte nicht übersetzt werden. Es handelt sich um Werte, die beim Aufruf von "gconftool" in der Befehlszeile übergeben oder im Konfigurationseditor eingegeben werden. Übersetzte Versionen dieser Werte akzeptiert GConf nicht. Gegebenenfalls sollten die Originalwerte in der übersetzten Zeichenkette in Anführungszeichen gesetzt und unmittelbar danach eine deutsche Übersetzung in Klammern eingefügt werden.

Vertauschen von Platzhaltervariablen

Wenn die Syntax der Übersetzung es erfordert, kann man die Reihenfolge der Variablen %s aus der Originalmeldung umstellen. %s wird immer bei Ausgabe auf dem Bildschirm durch eine Zeichenkette ersetzt. Treten die %s mehrfach in der Originalmeldung auf, so werden sie auch alle in der Übersetzung bei Bildschirmausgabe in Reihenfolge ersetzt. Ist eine Ersetzung in anderer Reihenfolge gewünscht, dann kann man in der Übersetzung das n-te Vorkommen von %s in der Originalmeldung referenzieren mit

%n$s

Beispiel:

%1$s -- erstes Auftreten von %s im Original

%2$s -- zweites Auftreten von %s im Original

usw.

msgid "Enter password on server %s as user %s"

msgstr "Geben Sie das Passwort für Benutzer %2$s auf dem Server %1$s ein"

Weitere Infos: http://translate.sourceforge.net/wiki/guide/translation/variables


CategoryGnomeI18n

de/UebersetzungsRichtlinien (last edited 2013-07-25 04:28:56 by BenjaminSteinwender)